Die Schweinfurter Bundestagsabgeordnete Agnes Conrad (DIE LINKE), Sprecherin für Automobilpolitik ihrer Fraktion im Bundestag, kritisiert die Strafanzeigen gegen mehrere Beschäftigte des Automobilzulieferers ZF scharf. Der Konzern wirft den Betroffenen Geheimnisverrat vor – ein Vorwurf, der aus Sicht von Conrad vor allem eines bezweckt: Angst verbreiten.

„Wenn ein Unternehmen Beschäftigten Geheimnisverrat vorwirft, weil sie sich im Betrieb engagieren oder Missstände benennen, ist das ein klarer Einschüchterungsversuch. Solche Strafanzeigen sind nicht Ausdruck von Rechtsstaatlichkeit, sondern von Machtmissbrauch,”

so Conrad.

Conrad nahm an der Betriebsversammlung von ZF in Schweinfurt teil und sicherte der Belegschaft vor Ort ihre volle Solidarität zu. Als frühere Betriebsratsreferentin bei Schaeffler kennt sie die Probleme der Branche aus eigener Erfahrung – und warnt vor einer gefährlichen Entwicklung.

„Was hier passiert, betrifft nicht nur ein paar Einzelne – es ist ein Angriff auf die gesamte Belegschaft. Wer Missstände anspricht oder sich für Kolleginnen und Kollegen einsetzt, darf nicht vor Gericht gezerrt werden. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche brauchen Beschäftigte Rückhalt und Schutz, keine Repression,“

betont Conrad.

DIE LINKE fordert gesetzliche Reformen, um aktive Beschäftigte und Betriebsräte besser vor solchen Angriffen zu schützen. Gleichzeitig brauche es eine Industriepolitik, die nicht auf kurzfristige Profitlogik, sondern auf nachhaltige Beschäftigung und Mitbestimmung setzt.

Conrad kündigte an, das Vorgehen von ZF auch im Bundestag zu thematisieren:

„Wenn Schweigen erzwungen werden soll, müssen wir umso lauter werden. Die Beschäftigten bei ZF haben ein Recht auf sichere Arbeitsplätze, faire Behandlung – und darauf, sich ohne Angst vor Strafverfolgung zu Wort zu melden.“